wie zugvögel besser schützen

Zugvögel in Italien durch Wilderer bedroht

Alle Jahre wieder setzen sich Zugvögel immensen Gefahren aus. Zweimal pro Jahr ziehen diese gefiederten Freunde in wärmere Gefilde, sobald es in unserer Region kalt und ungemütlich wird und kehren im Frühjahr zurück. Buchfinken, Mauersegler, Kuckuck, Nachtigall und viele mehr zieht es in Richtung Afrika, da dort eine ausreichende Versorgung mit Futter garantiert ist. Im Frühjahr kehren die Zugvögel wieder zurück und neben den Entbehrungen während des langen Fluges, haben diese Tiere zusätzliche Hürden zu meistern. 

Entlang der italienischen Küste rund um Neapel warten Wilderer mit Netzen und Fallen, um die Vögel zu fangen und als Delikatesse zu verkaufen. Auf Inseln wie Capri und Ischia zählt es zum guten Ton, auf Wachteln und größere Greifvögel zu schießen. Die Vögel gelten gebraten als Spezialität und auch Vogelzungen stehen heute noch auf der Speisekarte vieler italienischer Gourmets. Natürlich ist die Jagd auf Zugvögel längst verboten, doch greift der italienische Verwaltungsapparat zu wenig hart durch. 

Wie jedes Jahr versammeln sich auch dieses Jahr wieder Tierschützer um mit Petitionen gegen den skrupellosen Vogelmord vorzugehen und die Bevölkerung darauf zu sensibilisieren. 

 

 

Neuer Aufruf

Neapel/Bonn (ots) 2002 – In Italien sollen Europas Zugvögel beim Heimflug aus ihren afrikanischen Winterquartieren jetzt besser vor der Verfolgung durch Jäger und Fallensteller geschützt werden. Wie das Komitee gegen den Vogelmord in Bonn mitteilte, haben die italienischen Behörden mehrere für den Vogelzug bedeutsame Inseln vor der süditalienischen Küste unter Naturschutz gestellt. 

Italien geht vor gegen Vogeljäger

„Pünktlich zum 20jährigen Geburtstag der europäischen Vogelschutzrichtlinie am 2. April dieses Jahres sind wir damit bei unseren Bemühungen zum Schutz der Sing- und Zugvögel ein gutes Stück vorangekommen,“ freut sich Eugen Tönnis vom Komitee gegen den Vogelmord. Italienische Naturschützer seien als offizielle Jagdaufseher mit der Überwachung der neuen Vogelreservate beauftragt worden. Vor allem auf der Mittelmeerinsel Ischia hätten sie während der letzten Tage bereits Hunderte Vogelfallen und mehrere Jagdgewehre beschlagnahmt.

Denn ungeachtet aller Schutzbestimmungen würden in Olivenöl gebratene Nachtigallen, Rotkehlchen und Drosseln in Süditalien vielfach immer noch als besondere Delikatesse geschätzt. Das Komitee gegen den Vogelmord rechnet wie in den Vorjahren mit heftigen Auseinandersetzungen mit Jägern und Wilderern, sobald in den nächsten Tagen der Rückzug der meisten Singvögel beginnt. Man sei deshalb augenblicklich dabei, die italienischen Jagdaufseher mit Funkgeräten, Handys und Ferngläsern auszustatten. Von Ende März an wollen zudem deutsche und italienische Naturschützer gemeinsam die Einhaltung des Jagdverbotes auf Zugvögel kontrollieren. 

Das Komitee gegen den Vogelmord kündigte zudem an, verstärkten Druck auf die Brüsseler EU-Kommission ausüben zu wollen, um endlich die europaweite Umsetzung der europäischen Vogelschutzrichtlinie durchzusetzen. „Es ist ein Skandal,“ so Tönnis, „daß 20 Jahre nach Verabschiedung der Richtlinie der von der EU verbotene Vogelfang trotz des Verbots in Italien in anderen Ländern wie Frankreich und Belgien immer noch toleriert wird.“ Hier müsse die für die Durchsetzung der europäischen Naturschutznormen zuständige EU-Kommission endlich mehr Engagement zeigen. 

Die Bundsbürger ruft das Komitee gegen den Vogelmord auf, sich anläßlich des 20jährigen Geburtstages der Vogelschutzrichtlinie an einer an die Brüsseler EU-Behörden gerichtete Protestaktion zu beteiligen. Vorgedruckte Protestpostkarten, Unterschriftenlisten und Informationsmaterial gibt es kostenlos beim Komitee gegen den Vogelmord e.V.

Im Internet recherchierbar: http://www.newsaktuell.de 
Komitee gegen den Vogelmord e.V.
Auf dem Dransdorfer Berg 98
53121 Bonn 
Tel.: 0228/665521, Fax: 0228/665280

V.i.S.d.P., nähere Information, Vermittlung von Bild- und Filmmaterial (Betacam SP): 
Komitee gegen den Vogelmord e.V., c/o Eugen Tönnis
Tel.: 0228/665521, Funktelefon: 0172/6486754 oder 0172/2191542 
Komitee-Homepage mit weiteren Informationen zum Thema: http:// www.komitee.de

 
   
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