Tiere leiden und sterben für den Doktortitel

Für den Erwerb eines tierärztlichen Doktortitels werden Tieren zum Teil schwerste Schmerzen, Leiden und Schäden zugefügt. Die Ergebnisse aus solchen Tierversuchen sind oft nicht mehr als Binsenweisheiten. Zu diesem Fazit kommt der Bundesverband der Tierversuchsgegner – Menschen für Tierrechte e.V. in einer zum 24. April, dem Internationalen Tag des Versuchstieres, veröffentlichten Untersuchung.

 

In der Untersuchung wurden über 1500 veterinärmedizinische Dissertationen ausgewertet. Bei etwa zwei Dritteln der Dissertationen verhalfen Literaturstudien oder die Arbeit mit Patiententieren zum Doktortitel. Bei 493 Doktorarbeiten wurden Tierversuche durchgeführt. Rund 40.000 Tiere ließen hierfür im Zeitraum von 1996 bis 1998 ihr Leben.
Die am häufigsten verwendeten Tierarten waren Ratten, Mäuse, Kaninchen und Schweine. Etwa die Hälfte der Tierversuche waren mit erheblichen Schmerzen, Leiden und Schäden für die Tiere verbunden. Beispielsweise wurden Tiere mit Bakterien, Parasiten oder anderen Krankheitserregern infiziert, was oft zu einem qualvollen Tod führte.


Affe in Quarantäne

Ein Hund im Ultraschallversuch

 


Katze im terminalen Arzneimittelversuch

Die Verabreichung von Giften und Tumorzellen verursachte ebenfalls starke Leiden. Tieren, denen in Narkose zum Beispiel Knochen durchgesägt wurden oder bei denen eine Blutvergiftung hervorgerufen wurde, mussten die Auswirkungen nach Abklingen der Narkose bei vollem Bewusstsein erleben.

Erstmals wird mit der vorliegenden Untersuchung Licht auf die Tierversuchspraxis im Bereich des akademischen Titelerwerbs geworfen.
„Alle Tierversuche sind unethisch und sinnlos“, betonte Dr. med vet. Corina Gericke vom Bundesverband der Tierversuchsgegner, „jedoch sind Experimente zur Erlangung von Titeln besonders fragwürdig und verwerflich.“

Tierärzte seien als „berufene Tierschützer“ zu besonders verantwortungsbewusstem Handeln gegenüber Tieren verpflichtet. „Von diesem Berufsethos war bei einer Vielzahl der ausgewerteten Doktorarbeiten nichts zu spüren“, sagte Gericke.

Ein Überblick über die Dissertationen ist in der Internet-Datenbank des Bundesverbandes unter www.datenbank-tierversuche.de abrufbar.


Bundesverband der Tierversuchsgegner – Menschen für Tierrechte e.V. 
Email: infodienst@tierrechte.de 
Internet: http://tierrechte.de/

 

     
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