Die Anzahl der Haushalte, die aus Singles besteht steigt in Deutschland. Es gibt immer mehr Haushalte mit Katzen. Hunde sind OUT. |
Frankfurt/Main (dpa) – Gerade jetzt zu Weihnachten merkt der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe welche Tierspielzeuge sich am besten verkaufen. Und daraus kann man schließen, dass die Anzahl der Katzenhaushalte gerade extrem zunimmt. Das heißt das Haustier Katze ist mittlerweile sogar beliebter als Hunde. Der Grund ist wohl die leichtere Pflege von Katzen im Vergleich zu Hunden. Während die Zahl der Hunde in Deutschland von 1999 bis 2001 nach Informationen des Zentralverbandes von 4,8 auf 4,7 Millionen geschrumpft ist, hat sich die Zahl der Katzen von 6,3 auf 6,5 Millionen weiter erhöht. Vor allem, weil sie den Ruf haben, pflegeleichte und trotzdem verschmuste Hausgesellen für berufstätige Singles zu sein, sind Katzen in den vergangenen zehn Jahren immer beliebter geworden. „Eine Katze muss nicht spazieren geführt werden, sie ist sauber und kann sich auch gut allein beschäftigen“, erklärt Burkhard Appelt, Vorsitzender der „International Cat Federation“ mit Sitz in Berlin. Auch sei die gesundheitliche Aufklärung in Bezug auf Katzenkrankheiten deutlich gestiegen, so dass sich heute mehr Menschen als früher zutrauten, eine Katze zu halten. Selbst die zunehmende Verbreitung von Allergien stelle kein großes Problem mehr dar: „Ich selbst habe eine Katzenhaarallergie. Aber ich habe mich desensibilisieren lassen und lebe jetzt glücklich mit meinen vier Katzen zusammen.“ Heidrun Betz vom Deutschen Tierschutzbund verweist jedoch darauf, dass Katzen zwar den Ruf hätten, relativ bedürfnislos zu sein. Aber auch sie bräuchten Zeit, Zuwendung, Wärme und Gesellschaft. „Ein Tier tagelang allein in der Wohnung zu lassen, ist auch für eine Katze eine Quälerei. In solchen Fällen raten wir den Leuten dringend dazu, sich zumindest zwei Tiere anzuschaffen. Schließlich sind Katzen entgegen einem weit verbreiteten Vorurteil zwar Individualisten, aber keine Einzelgänger.“ Auf gar keinen Fall sei ein Tier ein Gegenstand, der je nach emotionalem Bedarf aus- oder eingepackt werden dürfe. Daran ändere auch das niedlichste Spielzeug nichts, im Gegenteil: „Kletterbäume werden ja oft gerade dann gekauft, wenn die Katze sonst keinen Auslauf bekommt. Auch hübsch verzierte Fellmäuse sind völlig entbehrlich. Ein Korken an der Schnur, der von einem Menschen gezogen wird, ist für ein verspieltes Tier doch viel spannender.“ Jenseits aller Betrachtungen über artgerechte Haltung freut sich die Zubehör- und Futtermittelindustrie vorbehaltlos über den Trend zur Katze. Nach Angaben von Margrit Kolbe-Hopp vom Tiernahrungshersteller „Master Foods“ hat die Branche im vergangenen Jahr schätzungsweise rund fünf Prozent mehr Katzenstreu und -futter umgesetzt als im Jahr davor. Von Barbara Erbe, dpa |
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