Nicht nur ein Tier, sondern Kulturgut: Katzen in Rom

 

In Rom laufen sie zu Tausenden an der Piazze und dem Palazzi entlang. Sie schleichen den Touristen in den zahlreichen Cafés um die Beine und sind in Roms Stadtbild schon lange nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile bietet die Stadt schon „cats watchings“ für ausländische Touristen an. Diese drücken begeistert auf den Auflöser der Kamera und schießen zahlreiche Bilder, wenn die römischen Katzen stolz umher stolzieren und von überall auf Bildern verewigt werden. 

Die römische Stadtverwaltung hat mittlerweile erkannt, dass die Katzen ein positives Image auf die Ewige Stadt werfen. Das Kapitol, der Sitz der Kommune, sieht die Katzen nun an, dass diese Katzen als „Kulturgut“ geschützt werden sollen. Denn bislang galten die antiken Monumente als touristischer Magnet. Deswegen hat die Stadt eine Regelung entworfen, welche „Lex felis“ lautet. Wenn die Katzen schlecht behandelt oder ihnen etwas anderes zuwider wird, kann dies Bestrafungen und weitere Ahndungen nach sich ziehen. Wie viele Katzen nun aber wirklich in Rom umherstreunen, ist bislang nicht genau bekannt. 120.000 sollen es laut groben Schätzungen sein, denn genau wurden die Tiere die rund um die Kapitolshügel, die Kaiserforen oder im Kolosseum umherschleichen, nicht gezählt. 

Auch den Lago Argentina, eine Ausgrabungsstätte im alten Rom, wird von den Katzen aufgesucht. Und dass, obwohl dieser Ort Tag und Nacht von Touristen bevölkert ist. Die Katzen schleichen rund um alte Säulenreste und Marmorstufen herum. Egal ob alte oder junge Tiere, sie alle können dort von Touristen entdeckt und bestaunt werden. Diese Tiere kennen weder Tierarzt oder Seuchenvorsorge, sind oft skrofulös, sprich leiden an einer Hautkrankheit, weisen kahle und abgewetzte Stellen auf, sind verlaust oder gar verletzt. Wenn sie auf der Jagd sind, ernähren sie sich meist von Ratten und Mäusen die dort reichlich vorhanden sind.

Sie wurden zwar nie gestreichelt, aber sie stolzieren dennoch durch die zahlreichen Anlagen der Ewigen Stadt und ignorieren den gegenwärtigen Verkehr, die Touristen und Einheimischen gekonnt. Mittlerweile gibt es in Rom schon ein „Katzentelefon“ oder eine Dienststelle für die „Rechte der Tiere“, welche von der Stadtverwaltung eingerichtet wurden. Mittlerweile findet auch schon ein ein jährlicher Gottesdienst in der Kirche San Giovanni die Fiorentini statt, bei dem Haustiere teilnehmen dürfen. Der Priester Monsignore Cancino hält diesen Gottesdienst ab und hält dabei immer seinen Siamkater im Arm. 

Mittlerweile sind die römische Katzen wahrliche „very important cats“. Wer weiß, vielleicht werden die Katzen eines Tages sogar noch heilig gesprochen, wenn der ganze Rubel um die Tiere so weiter geht.

     
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